Antwort Wann darf ein Auto als unfallfrei verkauft werden? Weitere Antworten – Wann gilt ein Auto als nicht mehr unfallfrei
Dazu gibt es zwei verschiedene Ansichten: Nach grober Definition ist ein Unfallfahrzeug jeder Wagen, der mindestens einmal durch äußere Einwirkung beschädigt worden ist, unabhängig davon, wie groß der Schaden ausfällt. Solche Fahrzeuge werden auch als “nicht unfallfrei” bezeichnet.Ein Fahrzeug darf als unfallfrei bezeichnet werden, solange dieses im Zuge einer Kollision keinen erheblichen Schaden erlitten hat. Entstand durch einen Unfall nur ein Bagatellschaden, gilt das Fahrzeug also in der Regel weiterhin als unfallfrei.Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) formuliert es so: „Eine Nachlackierung beruht nur dann auf einem Unfallschaden im Sinne der BGH-Rechtsprechung, wenn der Schaden am Gebrauchtwagen über einen Bagatellschaden hinausging.
Wann muss ein Unfall beim Verkauf angegeben werden : Wurde ein Auto durch äußere Einwirkung mindestens einmal beschädigt, handelt es sich mindestens um ein nicht unfallfreies Fahrzeug. Dieser Schaden ist bei Verkauf dem Käufer mitzuteilen. So besteht beispielsweise bei einem Blechschaden mit ausgetauschtem Kotflügel eine Informationspflicht.
Was zählt noch als unfallfrei
Als Faustregel und Orientierung lässt sich die Bagatellschadensgrenze von 750 Euro heranziehen. Bei einem Schaden oberhalb dieser Grenze ist davon auszugehen, dass ein PKW weiterhin als unfallfrei gilt. Liegt das Schadensausmaß deutlich über 1.000 Euro, ist vom Makel eines Unfallwagens auszugehen.
Ist eine neue Stoßstange ein Unfallschaden : "Wenn lediglich die Scheibe getauscht werden muss, ist es kein Unfallauto. Wenn jedoch auch Stoßstange und Motorhaube was abbekommen haben und getauscht werden, ist der Wagen ein Unfallauto."
Kurz & knapp: Das Wichtigste zum Unfallwagen
Laut Bundesgerichtshof führt jeder erhebliche Schaden oberhalb der Bagatellgrenze von 750 Euro zum einem Unfallfahrzeug. Das ist laut BGH Urteil (Aktenzeichen VII ZR 330/06) der Fall, wenn es sich nicht nur um ganz geringfügige, oberflächliche Lackschäden handelt.
Eine Nachlackierung ist kein Mangel, wenn sie fachgerecht durchgeführt wurde (BGH, 20.05.2009, Az. VIII ZR 191/07). Anders ist es, wenn vereinbart war, dass der Wagen eine Originallackierung hat.
Welche Unfälle müssen beim Autoverkauf angegeben werden
Das heißt im Umkehrschluss: Bei allen Schäden, die durch äußere Einwirkung im Rahmen eines Unfalls entstanden sind und über minimale kosmetische Makel hinausgehen, handelt es sich um Unfallschäden und das Fahrzeug muss beim Verkauf zwingend als “Unfallwagen” deklariert werden.Coburg (dpa/tmn) – Wer einen Gebrauchtwagen verkaufen will, muss dem Käufer ungefragt bekannte Mängel und Unfallschäden mitteilen. Das gilt auch dann, wenn diese fachmännisch behoben wurden. Ansonsten kann der Kauf rückgängig gemacht werden. Dabei ist der Zeitpunkt entscheidend, zu dem der Käufer davon erfährt.Unfallwagen erkennen: Checkliste
Ungleichmäßige Abstände zwischen Karosseriekanten, an Türen und Hauben weisen auf eine verzogene Karosserie oder Nacharbeiten hin. Verwerfungen im Bereich der Unterboden-Bleche, Dellen am Schweller und an den Holmen deuten auf Krafteinwirkungen hin – oft durch einen Unfall.
"Wenn lediglich die Scheibe getauscht werden muss, ist es kein Unfallauto. Wenn jedoch auch Stoßstange und Motorhaube was abbekommen haben und getauscht werden, ist der Wagen ein Unfallauto."
Ist ein Unfallwagen weniger Wert : Eine Wertminderung des Fahrzeugs sollte daher bei der Bemessung des Schadens berücksichtigt werden. Trotz erfolgter Reparatur ist ein Wagen in der Regel nach einem Unfall weniger wert, da es sich nun um einen Unfallwagen handelt. Ein Unfallgutachten durch eine Kfz Sachverständigen kann die Wertminderung ermitteln.
Wann muss ein Privatverkäufer ein Auto zurücknehmen : Käufer profitieren laut § 355 BGB von einem vierzehntägigen Widerrufsrecht bei dem Gebrauchtwagenkauf. Dies gilt jedoch nur, wenn es sich um einen Privatkauf bei einem Händler handelt. Bei einem Kauf unter Privatleuten entfällt diese Möglichkeit.
Welche Mangel müssen beim Autoverkauf angegeben werden
Bei einem Autoverkauf sollten alle bekannten Schäden bzw. Mängel im Autokaufvertrag aufgelistet werden. Trotz eines etwaigen Ausschlusses der Sachmängelhaftung bleibt der private Verkäufer für arglistig verschwiegene Mängel haftbar.
Wenn es sich um einen leichten Schaden handelt, der fachmännisch behoben wurde, spricht nichts dagegen, einen reparierten Unfallwagen zu kaufen.Das Gesetz lässt dem Käufer die freie Wahl zwischen Nachbesserung in Form der Reparatur oder Neulieferung. Dem Verkäufer ist hierzu zunächst eine angemessene Frist zur Mangelbeseitigung zu setzen. Der Käufer kann also vom Verkäufer verlangen, dass die Mängel am Auto beseitigt werden.
Wann keine Wertminderung nach Unfall : In bestimmten Fällen liegt nach der Berechnung von Ruhkopf/Sahm kein Wertverlust vor. Bei einem Fahrzeug, das älter als 5 Jahre ist oder mehr als 100.000 Kilometer auf dem Tacho hat, gibt es keinen Minderwert, da Reparaturarbeiten wie Lackierungen und Montagen neuer Ersatzteile den Wertverlust ausgleichen.